Zum Internationalen Kindertag: Kinder stärken, Armut beenden!

Heute ist weltweiter Kindertag, doch zu feiern gibt es für uns nichts. Im Saarland lebt inzwischen jedes sechste Kind unter 15 Jahren in Armut.

So waren 2015 rund 21.000 Kinder im Saarland von Hartz4 abhängig. Dies bedeutet einen Zuwachs von 0,9 % gegenüber dem Vorjahr. Zwar überwiegt im Saarland die Zahl der Familien mit einem Kind, doch ist die Zahl kinderreicher Haushalte im Saarland noch immer geringer als im Bundesschnitt.

In den vergangenen Jahren hatte das Saarland zudem bundesweit die höchste Quote an Alleinerziehenden: Fast jede/r neunte Erziehungsberechtigte zieht sein/ihr Kind hier alleine groß – was aus unsere Sicht keinesfalls verwerflich ist. Festzustellen ist aber, dass gerade Alleinerziehende das höchste Armutsrisiko besitzen. Unser Gesellschaft, allen voran die Politik, muss erkennen, dass die sogenannte „Flexibilisierung des Arbeitsmarktes“ gravierende negative Auswirkungen auf breite Teile der Bevölkerung hat und endlich Fehlentscheidung wie z.B Hartz4 zurücknehmen. Ebenfalls muss endlich Schluss damit sein, dass Reichtum oder Armut von Eltern hauptursächlich über die Zukunft ihrer Kinder entscheiden.

Der bereits 2014 von Bundesfamilienministerin Schwesig in Auftrag gegebene 15. Kinder- und Jugendbericht lässt allerdings bis heute auf sich warten. Dass die Lage von Kindern insbesondere im Saarland als prekär einzustufen ist, geht so in erster Linie aus bereits älteren Studien hervor. „Leben schenken darf nicht zum Absturz der Lebensqualität führen. Menschen in prekären Verhältnissen müssten weit größere Unterstützung in Form von diesbezüglichen Betreuungs- und Weiterbildungsmöglichkeiten erfahren“, so Lena Weisenstein, Mitglied des Landessprecher*innenrates der Linksjugend [’solid] Saar, abschließend.

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