Linksjugend [’solid] Saarland stellt sich gegen Verschärfung der Regeln für Straßenmusiker

Die Stadt Saarbrücken hat am Mittwoch die Regeln für Straßenmusiker drastisch verschärft. Zukünftig dürfen diese nur noch an fünf bestimmten Plätzen und nur zu festen Uhrzeiten auftreten. Ferner benötigen die Musiker eine Genehmigung des Ordnungsamtes, die jeden Tag persönlich im Amt abgeholt werden muss. Von diesen Genehmigungen will die Stadt pro Tag maximal zehn Stück ausstellen. Bei Missachtung der neuen Regeln wird ein Bußgeld von 35,- € veranschlagt. Die Regelung solle „Belästigungen für Anliegerinnen und Anlieger sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Geschäfte, Büros und Gastronomiebetriebe“ einschränken, erklärte die Stadt.

Die Linksjugend [’solid] im Saarland kritisiert diese Neuregelung. „Der Umgang der Stadt mit den Künstlern ist nicht nur autoritär und engstirnig, sondern wirft auch die Frage auf, wie sich die Stadt den öffentlichen Raum generell vorstellt. Straßenmusiker tragen zu einer belebten und bunten Innenstadt bei. Wer die Kunstfreiheit restringiert, opfert spürbare, kulturelle Vielfalt dem puren, kommerzorientierten Interesse der Gewerbe vor Ort.“

Wir finden, die Innenstadt darf nicht zu einem reinen Konsumareal degradiert werden, sondern muss als zentraler Ort des öffentlichen Lebens in Saarbrücken auch die Offenheit, Kultur und Lebensfreude der Stadt repräsentieren. „Versuche der Stadt den öffentlichen Raum aufzuwerten sind prinzipiell begrüßenswert, allerdings wären stärkere Anstrengungen im Bereich der Barrierefreiheit oder der Bekämpfung aggressiver und sexistischer Werbung weitaus effektiver, als Straßenmusiker zu drangsalieren“, so Simon Ohliger, Pressesprecher der Linksjugend [’solid] Saar.