Auch nachdem Annegret Kramp-Karrenbauer am späten Mittwochabend mit einer Gegendarstellung auf die Kritik im Zuge ihrer Äußerungen zur „Ehe für alle“ reagiert hat, kritisiert die Linksjugend Saar weiterhin ihre Aussagen. In einem Interview mit der Saarbrücker Zeitung sprach sich Kramp-Karrenbauer gegen eine Öffnung der Ehe für homosexuelle Paare aus. Im Anschluss verglich sie Forderungen nach einer Ehe auch für homosexuelle Paare mit Forderungen nach polygamen und inzestuösen Ehen.
„Das ist nicht nur absurd, sondern auch in höchstem Maße homophob und diskriminierend“, so Dennis Weber, Pressesprecher der Linksjugend Saar. „Die Mehrheit der Deutschen ist für eine Öffnung der Ehe. Ihre Position ist für hunderttausende Menschen in Deutschland ein Schlag ins Gesicht. Kramp-Karrenbauer vertritt, ebenso wie Kanzlerin Merkel, in dieser Frage bereits heute die Meinung einer Minderheit der Bevölkerung“, so Weber weiter. „Da hilft auch eine halbherzige Richtigstellung im Zuge heftiger Kritik nichts. Im Kern hat Kramp-Karrenbauer ihre Position nicht verändert: sie steht weiterhin offen dafür ein, homosexuellen Paaren das Recht auf die Ehe zu verweigern.“ Die Linksjugend Saar fordert die Politik auf, sich der gesellschaftlichen Realität anzupassen und die Ehe für alle zu öffnen.
„Die Ehe für alle wird kommen“, so Roger Zenner für den Vorstand der Linksjugend abschließend, „egal, wie lange sich Kramp-Karrenbauer noch dagegen sperrt.“ Weiterhin begrüßt der Vorstand der Linksjugend, dass von einer Berliner Rechtsanwältin Strafanzeige gegen Kramp-Karrenbauer gestellt wurde. Nun müsse sich die Justiz mit den Aussagen der saarländischen Ministerpräsidentin befassen.