Linksjugend [’solid] Saar: Kein Platz für Bundeswehr und Verfassungsschutz auf der #Gamescom!

Gestern endete die Gamescom, die größte öffentliche Computer- und Videospielmesse der Welt. Über 300.000 größtenteils internationale Besucher*innen konnten in diesem Jahr die Neuheiten und Innovationen der Branche erleben. „So kapitalistisch die Messe auch erscheint, so ist sie doch nicht minder beeindruckend. Worüber aber bereits in den letzten Tagen gesprochen wurde und worüber man auch jetzt noch dringend sprechen muss, ist die Beteiligung der Bundeswehr“, kommentiert Roger Zenner vom Landessprecher*innenrat der saarländischen Linksjugend, welcher der Gamescom an deren letzten Tag einen Besuch abstattete.

So sei das Aufgebot, dass die Bundeswehr vor Ort präsentierte, an Dreistigkeit kaum zu überbieten. „Von der öffentlichen Zurschaustellung von militärischem Gerät bis zum Rekrutierungszelt hat die Bundeswehr und das dazugehörige ‚Bundesamt für das Personalmanagement der Bundeswehr‘ alles aufgefahren, inklusive ihrer Propaganda in Wort und Bild, die im Zweifel zum „Sterben für das eigene Land“ ermuntern soll. Dass sich im Zelt der Bundeswehr dabei allerdings auch Kinder befanden, schlägt dem Fass den Boden aus“, so Zenner weiter.

Nicht vergessen werden dürfe, dass auf der Messe neben dem „Werben fürs Sterben“ auch staatliche Überwachungs- und Repressionsorgane vertreten waren, darunter die Bundesprüfstelle für jugendgefährende Medien (BPjM) und das Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV). „Während die BPjM zumindest auch dem Jugendschutz und verantwortungsvollem Umgang mit Medien dient, haben sowohl Verfassungsschutz als auch die Bundeswehr auf der Gamescom überhaupt nichts verloren. Die Veranstalter*innen sollten für das nächste Jahr dringend überdenken, ob sie diesen branchenfremden Organisationen wirklich eine Bühne auf der Gamescom bieten wollen. Sie gehören dort nicht hin.“

Letztlich bleibt die übrige Organisation der Gamescom nur zu loben: „Das Sicherheitskonzept mit Einlasskontrollen verlief reibungslos und erschien durchdacht und unaufdringlich. Hierfür gilt ein großer Dank den offiziellen Helfer*innen und auch den Besucher*innen des Events, von denen mehrere dem Konzept der ‚Free Hugs‘ folgten. Hierin zeigte sich ein wundervolles Gegenstück zum Hass, der vielen Menschen insbesondere auch im Netz entgegenschlägt.“, so Zenner abschließend.