Linksjugend [’solid] Saar gegen religiöse Symbolik in Gerichtssälen

Mit Bedauern nimmt die saarländische Linksjugend den Vorschlag von Ministerpräsidentin Kramp-Karrenbauer zur Kenntnis, das Aufhängen von Kruzifixen in Gerichtssälen im Zweifel per Gesetzesänderung zu erzwingen.[1] Die Ministerpräsidentin reagiert damit auf den Beschluss des Präsidenten des Saarbrücker Amtsgerichts, Stefan Geib, der vergangene Woche das Entfernen „alle[r] noch verbliebenen Kreuze aus den Sitzungssälen seines Hauses“ anordnete.[2]

„Die saarländische Linksjugend setzt sich für Religionsfreiheit ein, begrüßt jedoch eine Säkularisierung der Gesellschaft. Das Entfernen von Kruzifixen aus Gerichtssälen ist dabei ein Schritt in die richtige Richtung. “, so Roger Zenner, Mitglied des Landessprecher*innenrates. „Die Menschen haben sich in Gerichtssälen schließlich nicht vor einem Gott, sondern alleine vor der Gesellschaft und ihren Gesetzen zu verantworten. Religiöse Symbolik und daraus entstehende autoritäre Zwänge haben dort keinen Platz. Ziel ist ausschließlich die Wahrheitsfindung. Von der Diskriminierung anderer Glaubensgemeinschaften oder konfessionslosen Menschen ganz zu schweigen.“

Erwähnt werden sollte schließlich, dass die Anordnung von Gerichtspräsident Geib, die bei der Linksjugend auf Zustimmung trifft, längst Realität geworden ist: „In den wenigsten Gerichtssälen im Saarland finden sich heute noch Kruzifixe, die ohnehin auf Antrag von Beteiligten entfernt werden müssen. Bischöfe sind an dieser Stelle keine guten Berater für Kramp-Karrenbauer. Die Idee, Kreuze per Gesetz zu erzwingen, verdeutlicht das reaktionäre Staatsbild der Ministerpräsidentin“, so Zenner abschließend.