Linksjugend [’solid] Saar: Der 1. Mai – mehr als nur ein Feiertag!

Kommenden Sonntag ist es wieder soweit: Es ist 1. Mai und es ziehen, wie jedes Jahr, Menschen samt UrPils-Kisten und Bollerwagen saarauf-saarab. Doch soll es das gewesen sein? Was wurde aus dem einst so frenetisch bestrittenen internationalen Arbeiter*innenkampftag?

Begonnen hat alles am 1. Mai 1886, als 400.000 amerikanische Proletarier*innen für eine Verkürzung der Arbeitszeit auf acht Stunden pro Tag auf die Straßen gingen. Am 14. Juli 1889, zum 100. Jahrestag des Sturm auf die Bastille trafen sich zahlreiche Delegierte sozialistischer Parteien und Gewerkschaften zu einem internationalen Kongress in Paris. Aus diesem Kongress ging eine Resolution hervor, in der es hieß:

„Es ist für einen bestimmten Zeitpunkt eine große internationale Manifestation zu organisieren, und zwar dergestalt, dass gleichzeitig in allen Städten an einem bestimmten Tage die Arbeiter an die öffentlichen Gewalten die Forderung richten, den Arbeitstag auf acht Stunden festzusetzen (…). In Anbetracht der Tatsache, dass eine solche Kundgebung bereits von dem amerikanischen Arbeiterbund (…) für den 1. Mai 1890 beschlossen worden ist, wird dieser Zeitpunkt als Tag der internationalen Kundgebung angenommen.“

Damit wäre der internationale Kampftag des Proletariats geboren!

In Deutschland beteiligen sich schon damals 100.000 Arbeitnehmer*innen an den sogenannten „Maispaziergängen“, in deren Konsequenz die einzelnen Gewerkschaften den Deutschen Gewerkschaftsbund gründeten. Im Oktober 1890 beschloss die SPD den 1. Mai dauerhaft als ‚Tag der Arbeiter‘ einzuführen.

Gegenwärtig muss man leider feststellen das der 1. Mai, abgesehen von einigen wenigen Großstädten, zu einem Wandertag verkommen ist. Es gehen im Vergleich zu dessen Anfängen nur noch sehr wenige Arbeitnehmer*innen an diesem höchsten Tag des Proletariats auf die Straße, um für eine bessere Entlohnung, Arbeitszeitverkürzungen oder den einst geforderten Internationalismus zu kämpfen.

Gerade deshalb unterstützen wir all jene Menschen, die diesen Tag nicht nur zum Feiern nutzen, sondern sich seiner politischen Bedeutung bewusst sind, in der Hoffnung, dass sich auch die heutige Arbeiter*innenklasse auf die einstigen und solidarischen Werte besinnt und den Kampf gegen Ausbeutung und Kapital auf sich nimmt.

Wir möchten daher abschließend dazu aufrufen, die saarländische Linksjugend bei dem Demonstrationszug in Saarbrücken, beginnend um 11 Uhr am Staatstheater, zu begleiten und sich am alljährlichen Protest zu beteiligen!