Antiziganismus im öffentlichen Leben? – Niemals!

Und prompt belehrt uns RADIO SALÜ-Moderator Thorsten Kremers eines Besseren. In seinem letzten Facebook-Post wirbt er für eine differenziertere Berichterstattung, wenn es um potenzielle Straftäter*innen geht. Differenzierter bedeutet für Herrn Kremers aber nicht die Lebenssitution der Straftäter*innen zu beleuchten, die zu eben diesen Verbrechen geführt haben, sondern deren ethnische Zugehörigkeit genauer zu bestimmen.

Anstoß hierfür war ein Bereicht von „Breaking News Saarland“, in dem von „kriminellen rumänischen Clans“ die Rede ist. Was aus unserer Sicht schon vor rassistischen Vorurteilen strotzt, échauffiert Kremers erheblich, nur leider nicht im positive Sinne. Laut ihm gibt es keine „Familien-Clans“ – was wohl eher Großfamilien sind und bis vor wenigen Jahrzehnten auch in Deutschland durchaus üblich war – in Rumänien und überhaupt seien alle Rumänien rechtschaffende Arbeiter. Welch romantisch verklärte Sicht, denn es gibt wohl in jedem Land Kriminelle und dabei spielt deren Herkunft meist keine Rolle.

Anlass für diesen Beitrag ist allerdings der offene Antiziganismus, den Kremers als Person des öffentlichen Lebens reproduziert. Wir zitieren:

„Waren es wirklich ‚rumänische Familienclans‘?

„Erfahrungsgemäß müssten es Clans aus der Gemeinschaft der Sinti oder Roma gewesen sein, von denen sich alle mir bekannten Rumänen distanzieren und nicht auf gleicher Stufe genannt werden wollen. Der ‚typische Rumäne‘ stammt meist aus der Landwirtschaft, ist rechtschaffend. Diese Clans sorgen auch in Rumänien für Kriminalität.“

Weiterhin plädiert er dafür das auch in Polizeistatistiken bzw. Berichten ethnische Zuweisungen wie Sinti und Roma oder eben auch der Begriff „Zigeuner“ Verwendung finden.

Wir, die saarländische Linksjugend, als auch unser Landtagsabgeordneter Dennis Lander und unsere beiden Bundestagkandidaten Lena Weisenstein und Sebastian Borchart, fordern daher eine öffentliche Entschuldigung von Thorsten Kremers bei eben diesen Minderheiten, welche von im diskriminiert werden, sowie ein klares Statement gegen Antiziganismus.

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